Das Kopftuch darf getragen werden
Bei diakonis können Mitarbeitende ihrer islamischen Kultur nachkommen
Detmold. Ayik Gülseren ist glücklich. Offiziell darf die aus der Türkei stammende Kurdin bei ihrer Arbeit als Hauswirtschaftskraft bei diakonis nun ihr Kopftuch tragen. Diese Lockerung bei der Evangelischen Stiftung ist neu, wenngleich Weltoffenheit und Religionsfreiheit hier seit jeher das Leben und Arbeiten in den Einrichtungen bereichern. „Mich macht es sehr froh, dass ich meiner islamischen Kultur jetzt nachkommen kann“, sagt die 48-Jährige mit einem dankbaren Lächeln. Seit 20 Jahren lebt sie in Deutschland und arbeitet seit fast acht Jahren im Seniorenzentrum Sofienstraße. Als Hauswirtschaftskraft deckt sie in den Wohnküchen die Tische, verteilt das Essen, unterstützt die Bewohnerinnen und Bewohner bei den Mahlzeiten und räumt hinterher alles auf. Früher habe sie vor der Arbeit das Kopftuch schweren Herzens abgesetzt. Nun tausche sie vor der Tür das schicke Tuch mit den Fransen gegen eine schwarze, schlichte Kopfbedeckung. Für ihre Kolleginnen und Kollegen sowie für die Bewohnerinnen und Bewohner war es keine besonders auffallende Veränderung, für Ayik Gülseren bedeutet es allerdings sehr viel. „Ich arbeite jetzt mit einem ganz anderen Gefühl“, beschreibt sie die neue Möglichkeit.
(af)